veröffentlichts am Mittwoch, 30.03.2011
Aufgrund des Demografiewandels in Deutschland werden sich Unternehmen in den nächsten Jahren verstärkt auf das Seniorenmarketing konzentrieren müssen.
1. Mietwohnungen attraktiv machen mit Service-Plus
Neubauten der 60er und 70er Jahre haben heute einen hohen Anteil von Mietern im Rentenalter. Vermieter können den Abwanderungsdruck (Wunsch nach kleineren Wohnungen; hilfebedürftige Menschen) freilich wirksam abschwächen.
Vorgehen: Das Leistungspaket enthält Wohnraum-Anpassung (z.B. barrierefreie Badezimmer), Gesundheits-Dienste und soziale Dienstleistungen (Hilfe im Haushalt, Einkaufshilfe, Unterstützung bei Kontakten zu anderen Menschen).
Eine speziell eingerichtete Beratungsstelle erarbeitet eine individuelle Lösung für jeden Mieter. Der Betreiber von Mietshäusern in Duisburg-Wedau ist mit dieser Praxis einer der Pioniere.
2. Alternde Kunden schaffen neue Bedingungen auf dem Musikmarkt
Der Massenmarkt für Tonträger richtet sich schon heute in erster Linie an Konsumenten im reiferen Alter. Hier, nicht bei den Jugendlichen, ist das größte Kaufkraft-Potenzial. So ist es etwa kein Problem, eine DVD-Aufzeichnung eines Konzerts für 35 Euro an die Zielgruppe 45plus zu vermarkten.
Schon ein Drittel der CD-Käufer ist im Alter über 40.
3. Die Zielgruppe Generation Plus sorgt künftig für Nachfrage bei neuen Formaten im Einzelhandel
Ältere Menschen wollen nicht mehr für jeden Einkauf in das 10 Kilometer entfernte Shopping-Center fahren. Je schwerer im Alter die automobile Fortbewegung fällt, desto wichtiger sind Angebote in der Nähe der Wohnung.
Deshalb werden, insbesondere in verdichteten Großstadt-Wohnlagen mit überwiegend älterer Bevölkerung, Nahversorgungsläden an Gewicht gewinnen.
Die US-Kette 7/Eleven und der Convenience-Betreiber Lekkerland/Tobaccoland (LT) sind bereits am Markt. LT hat im November/Dezember des vergangenen Jahres schon 20 Standorte eröffnet - bis 2006 sind 210 weitere geplant: mit dann 120 Mio. Euro Umsatz.
Eine chancenreiche Leerstelle auf diesem Markt ist noch ein mehr lebensmittelbetontes Sortiment, wie es etwa die Mini-Migros-Läden in der Schweiz oder Petit Casino in Frankreich führen.
4. Senioren-Universitäten
Hochschulen erschließen sich einen neuen Markt: das Senioren-Studium. Die Universitäten Bielefeld, Cottbus und Bremen etwa sind hier bereits tätig. Derzeit befinden sich die Projekte noch im Pionier-Stadium.