veröffentlichts am Montag, 01.09.2014
Consulting schnell und günstig: Kurzzeitberater helfen künftig bei eiligen Aufgaben
Intern ist nicht genug Pricing-Wissen vorhanden, doch um ein großes Beratungsunternehmen hinzuzuziehen, fehlt dem Start-up das Geld.
Sie entwickelt in 35 Mannstunden die Preisstrategie und bekommt dafür ein Honorar von 1.500 US-Dollar. McKinsey hätte das Fünffache verlangt.
Gefunden hat Linio die Spezialistin über die Online-Plattform Skillbridge. Andere Vermittler von Kurzzeit-Beratern sind HourlyNerd (USA) und MBA & Co. (UK) – ein vergleichbares deutsches Angebot gibt es noch nicht.
Freelancer verdienen bei Skillbridge im Schnitt 5.000 US-Dollar pro Monat. Interessant: zehn bis 15 Prozent sind das, was Insider „McKinsey Moms“ nennen – weibliche Berater, die Kinder bekommen haben und nicht völlig aus dem Berufsleben aussteigen wollen.
Ablauf: Unternehmen stellen auf der Plattform ihren Auftrag ein, die Website empfiehlt daraufhin eine Liste von Experten. Kommt ein Auftrag zustande, erhält der Vermittler zehn bis 20 Prozent Provision. Vor allem junge Firmen nutzen die Dienste, um auf diesem Weg Experten für Kurzeinsätze an Bord zu holen.
TRENDSCANNER PROGNOSE
Völlig neu ist das Modell nicht: Interimsmanager, Personalberater und studentische Unternehmensberatungen bieten ähnliche Dienste an. Neu ist, dass die Vermittlung komplett internetbasiert abläuft.Hier zeigt sich ein wichtiger Trend: Für die neue Unternehmergeneration ist es selbstverständlich, so viele Ressourcen wie möglich on demand einzukaufen – nicht nur EDV (Cloud Computing) oder Büroraum (Co-Working Space), sondern eben auch Wissen.
Dass der Pricing-Experte per Webformular bestellt wird, hat für sie nichts Unseriöses, sondern wird als effektiv wahrgenommen.