veröffentlichts am Dienstag, 02.12.2008
Die aktuellen Schlüsseltrends, nach denen Sie Ihre Medien- und Kommunikationsstrategien ausrichten sollten
Wie der „TrendScanner” die Wende im Verhalten des Staates gegenüber der Wirtschaft sieht und wie Sie mit Ihrem Unternehmen darauf reagieren können...
Die Redaktion des „TrendScanner” sieht es so: Ein Kabel zum Telefon, ein Kabel zum Fernseher, ein Kabel zum Computer - das wird bald der Vergangenheit angehören. In Zukunft verläuft zu jedem Haushalt nur noch ein Kabel: der Internet-Anschluss. Die gesamte Kommunikation wandert ins Netz. Hinter den Kulissen arbeiten Spezialisten bereits an dieser nächsten Version des Internet, dem Next Generation Internet.
Szenario des „TrendScanner”: Das sind die wichtigsten Entwicklungen bis 2010:
- Das Netz wird zur Info-Nabelschnur. In Zukunft werden wir über das Netz telefonieren, Fernsehprogramme empfangen, Filme ausleihen, Musik kaufen, Spiele spielen. Diese Kombination aus Sprache, Daten und Telefon, Triple Play genannt, bieten einige Kabelnetzbetreiber schon heute an. Doch noch sind die Netze dafür zu leistungsschwach und die Umsätze mager. Gerade mal 700 Mio. Euro werden derzeit mit solchen Rundumangeboten umgesetzt. 2010 werden es 7,5 Mrd. Euro sein.
- Alles auf Abruf. Sich beeilen, um den Tatort nach der Tagesschau nicht zu verpassen - das werden die heute geborenen Kinder nicht mehr verstehen. Die Zukunft ist on demand. Der persönliche Mediencomputer im Wohnzimmer ruft die gewünschten Sendungen ab; die Abrechnung erfolgt über den Internet-Anbieter.
- Vorfahrt fürs Business. Derzeit herrscht Sozialismus im Netz: Jedes Datenpaket wird gleich behandelt, egal, ob ein Teenager geklaute Musikdateien herunterlädt oder ein Ingenieur technische Daten verschickt. Dieser Makel, der auch das Telefonieren über das Netz noch so unzuverlässig macht, wird behoben. Im Internet der nächsten Generation gibt es klare Verkehrsregeln: Wichtige Daten, etwa aus dem Warenwirtschaftssystem eines Unternehmens, bekommen Vorfahrt. Für diese Priorisierung müssen die Kunden selbstverständlich mehr Geld bezahlen.
- Mehr Tempo. Damit das Internet wirklich zum Alleskönner werden kann, muss das Zugangstempo erhöht werden. Derzeit verfügbare DSL-Anschlüsse sind - etwa für Fernsehsendungen - zu langsam. Hinter den Kulissen haben die Telekommunikationskonzerne deshalb begonnen, neue Netzzugänge zu installieren. Die Telekom etwa hat in Berlin und Bonn schon Hochgeschwindigkeitsnetze ausgerollt. Ihr Tempo reicht theoretisch aus, um 27 Spielfilme gleichzeitig in Kinoqualität anzuschauen (50 Millionen Bit pro Sekunde).
- Kabel oder Funk - egal. Ein Handy für unterwegs, ein Festnetztelefon daheim - das ist ein Auslaufmodell. Praxis in der Zukunft: Sobald der Handybesitzer sein Haus betritt, nimmt sein Mobiltelefon drahtlos Kontakt zum häuslichen Internetzugang auf und leitet alle Gespräche ins Netz um. Der Nutzer telefoniert dann kostenlos. Gleichzeitig steigt das Tempo im mobilen Internet. Die Mobilfunkbetreiber testen derzeit eine Technik, die es möglich macht, unterwegs mit DSL-Geschwindigkeit ins Netz zu gehen (Fachwort: HSDPA, eine Verbesserung des bestehenden UMTS-Netzes).