veröffentlichts am Freitag, 26.04.2013
Die Grenzen zwischen Kontaktportalen und Recruiting schwinden
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eHarmony: Vom Kontaktportal zum Recruiting-Spezialisten |
Was Workforce-Science verspricht: Schluss mit den Bauchentscheidungen beim Einstellen von Personal. Wem ist es noch nicht passiert, dass er sich einmal bei einer Einstellung völlig vergriffen hat - ein Fehler mit ärgerlichen Konsequenzen.
Um dem vorzubeugen, soll Workforce-Science die digitalen Fußabdrücke von potenziellen Kandidaten (eMails, SocialMedia-Äußerungen etc.) noch genauer protokollieren. Ein in hohem Maße problematisches Unterfangen, nicht nur Big Data, sondern Big Brother in der Arbeitswelt. Doch aus Workforce-Science könnte schon bald ein großer Markt werden.
Oracle, IBM und SAP haben den Trend längst erkannt. IBM hat im vergangenen Jahr mit Kenexa ein Unternehmen aufgekauft, das über mehr als hundert spezialisierte Arbeitspsychologen verfügt - und eine gigantische Datenbasis. IBM war der Sprung auf diesen Zukunftsmarkt 1,3 Milliarden US-Dollar wert. Und nicht nur die IT-Giganten springen auf den Trend auf. Gerade hat eHarmony, ein erfolgreiches Online-Datenportal, bekannt gegeben, dass es seine Algorithmen neu ausrichten werde.
Statt romantische Berührungspunkte zwischen Menschen via Software zu schaffen, möchte sich eHarmony künftig mit der erfolgreichen Verknüpfung von Firmen und neuen Mitarbeitern hervortun.
Fragt sich nur, wer in Deutschland (einem Land, das schon jetzt unter Facharbeiterknappheit leidet), demnächst den hohe Erträge versprechenden Markt des digitalen Talentscoutings beackern wird. Eines steht fest: So genanntes "data-driven decision-making" wird nicht nur das Recruiting der Zukunft prägen.