veröffentlichts am Donnerstag, 04.10.2007
Firmenspionage: Dichten Sie künftig Info-Lecks in Ihrem Betrieb besser ab
Das Gefährliche an dieser Praxis: Attacken der Firmen-Spione erscheinen vollkommen harmlos. Mal ist es ein scheinbar beiläufiges Gespräch auf der Messe, mal der nette Kontakt abends an der Hotelbar, mal die achtlos ins Internet gestellte Information.
Die Erfahrung zeigt: CI-Anwender sind Meister im Puzzeln. Sie sind sehr versiert darin, aus vielen kleinen Informationspartikeln ein großes Bild zu legen.
2 Schwachstellen sind laut „TrendScanner” besonders häufig:
- Bei hochwertigen Industriegütern und Markenprodukten ist die Fabrikation in der Alten Welt oft fester Bestandteil des Produktes. Hier bestehen keine Verlagerungsmöglichkeiten.
Beispiel: Das Victorinox Offiziersmesser aus der Schweiz würde seine Identität verlieren, würde es künftig aus einer Fabrik in Vietnam kommen. Die hohen Preise wären dann nicht mehr am Markt durchsetzbar.
- Dekonstruktion verstärkt die Cluster-Bildung, also das Aufkommen von spezialisierten Regionen. Für Deutschland interessant: Biotechnologie, Autozulieferer, Spezialmaschinenbau, hochwertige, langlebige Marken-Konsumgüter, F&E-Prozesse z. B. für Dieselmotoren, Umwelt-Technologien, Medizinprodukte.
- Prozesse, bei denen es auf höchste Zuverlässigkeit, Marktnähe, Versorgungssicherheit und schnelle Verfügbarkeit ankommt, werden von Unternehmens-Inhabern aus Fernost in Europa belassen.
Einschätzung des „TrendScanner”: Die Übernahmen aus Fernost werden eine ohnehin schon im Gang befindliche Entwicklung verstärken - jede Wertschöpfung sucht sich auf dem globalen Markt ihren günstigsten Ort.
Produktionskosten sind in diesem Zusammenhang wichtig, aber nicht das alleinige Entscheidungskriterium für die Standortwahl. Auch Image, Marke, Marktzugang und Kundennähe sind wichtig.