veröffentlichts am Donnerstag, 06.02.2014
Google kauft Startup Nest - warum und mit welchen Folgen?
Google ist in erster Linie an Nutzerdaten von uns allen interessiert, um diese weiterverkaufen zu können und hochgradig personalisierte Werbung anbieten zu können.
Was das jetzt mit dem Kauf des kleinen, feinen Energietechnik-Startups Nest zu tun hat, zeigt der Fachinformationsdienst „Zukunftsletter” :
1.) Nest könnte bald in den USA 100 Millionen Haushalte beliefern, die Nests intelligentes Thermostat (250 US-Dollar) und einen neuen, eleganten Rauchmelder nutzen
Nest kooperiert schon jetzt mit großen amerikanischen Energieversorgern, die Gefallen an smarter Technologie in Zeiten der Energiewende gefunden haben. Der Sprung nach Europa, Südamerika wird – mit der Unterstützung von Google – nicht lange auf sich warten lassen.
2.) Dass bei der Eroberung unserer eigenen vier Wände jede Menge Nutzerdaten anfallen, braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden. Das Nest-Thermostat ist ein technologisch hochgerüstetes Gerät, das die Bewegungen und Gewohnheiten von Menschen in den jeweiligen Räumen genau registriert und danach die Temperatur reguliert. Keine Frage, dass Google vor allem an diese Intimdaten heran möchte.
3.) Das sogenannte Smart House oder vernetzte Haus dümpelte als Trendidee jahrelang vor sich hin. Das Problem bei der Vernetzung der eigenen vier Wände: Nach wie vor ist der Preis dafür zu hoch und die Komplexität ebenfalls, als dass sich Wohnungsbaugesellschaften auf die Innovation stürzen würden.
Von der Deutschen Telekom bis zu RWE möchten viele diesen Billiardenmarkt der Zukunft gewinnen. Google hat mit dem mobilen Android möglicherweise die Schlüsseltechnologie zur Hand, mit der sich der Markt der eigenen vier Wände tatsächlich erobern lässt.
Mit Googles Angriff auf das Smart Home erleben wir gerade eine technologische Schlüsselsituation, die durchaus mit der Einführung des iPods (MP3, 2001) und des iPhones (2007) vergleichbar ist. Wer auf den lohnenswerten Zukunftsmarkt Smart Home spekuliert, sollte in erhöhter Alarmbereitschaft sein. Denn in den kommenden sechs Monaten fallen hier wichtige Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen haben werden.