veröffentlichts am Donnerstag, 20.08.2015
Hat „Made in Germany“ gegen China noch Chancen?
Beispiel: Fissler ist die Kochtopfmarke aus Idar-Oberstein – in China wird der Premium-Anspruch besonders hervorgehoben: Einen Tannenbaum aus Kochtöpfen konnten täglich zehntausende Passanten in Shanghai bestaunen; in Qingdao stellte der rheinland-pfälzische Mittelständler seine Produkte im Rahmen einer Modenschau mit Top-Models vor.
China ist heute Fisslers größter Einzelmarkt. Das zeigt: Hochwertige Konsumgüter aus Deutschland lassen sich in China gut mit Eigenschaften wie „langlebig“, „zuverlässig“, „durchdacht“, „technisch optimiert“ verknüpfen – Industrieprodukte ebenso. Aber ein Selbstläufer ist das nicht, Fissler-Geschäftsführer Markus Kepka reist selbst mindestens einmal jährlich nach China, um die Positionierung gegenüber dem örtlichen Vertrieb zu kommunizieren.
Wichtig auch im Industriegeschäft ist die deutliche Abgrenzung gegenüber Massenprodukten.
Beispiel: Die Gernep GmbH, Regensburg, liefert seit den 1990er Jahren Etikettiermaschinen für Getränkeflaschen an chinesische Abfüller. Einfache Maschinen werden inzwischen von lokalen Unternehmen nachgebaut, Gernep konzentriert sich auf hochwertige Angebote (die besonders hohe Stückzahlen verarbeiten können und komplizierte Anforderungen erfüllen). Hier zählen die Vorteile, die „Made in Germany“ bietet.