veröffentlichts am Sonntag, 15.05.2011
Interne Deregulierung: So schaffen Sie hohen Nutzen für Ihr Unternehmen
Einen der zentralen Einwände formuliert Unternehmer Ludwig Georg Braun: „Zahlensammeln und ständiges Reporting gibt den Mitarbeitern einen guten Grund, am Schreibtisch zu sitzen, statt draußen beim Kunden zu sein.“ Als bei ihm der alte Planungsprozess noch lief, verbrachten die Manager zwischen September und November unzählige Stunden in Planungsrunden.
Anwendungs-Tipp: Ersetzen Sie den klassischen Budgetprozess durch einen flexiblen Planungsprozess. Er ist bei den meisten Anwendern sehr minimalistisch. Mehrmals im Jahr werden die unbedingt nötigen Ist-Zahlen erhoben, überdies rasch erstellte Schätzungen für Eckwerte des zukünftigen Geschäfts. Danach werden Steuerungsentscheidungen getroffen.
6-Schritte-Plan für Ihre Planung: So verbrauchen Sie künftig weniger Zeit, Energie und Geld
Die Führungskräfte liefern dreimal im Jahr ihre Erwartungen. Meldetermine: April, Juli und Oktober. Dafür füllen sie einen zehnseitigen Fragebogen aus. Die Planungs- und Abstimmungsarbeit ist in wenigen Stunden erledigt.
- Abgefragt werden aktuelle Schätzungen. Zentrale Kennziffern sind Umsatz, Kosten, Deckungsbeitrag und Ergebnis.
- Niemand muss sich für seine Zahlen rechtfertigen oder tricksen, um vorteilhaft dazustehen.
- Geben Sie dem Wechsel von Budgetierung (alt) auf flexible Planung (neu) Zeit, Dimension: drei Jahre. In einer Organisation lässt sich nicht einfach ein Schalter umlegen.
- Machen Sie in Ihrer Kommunikation deutlich, dass es kein Zurück gibt und dass Sie erwarten, dass jeder Verantwortungsträger das neue Verfahren anwendet.
- Bringen Sie Ihre IT auf den neuesten Stand.
- Ist-Zahlen müssen schnell verfügbar sein.
- Analyse „Planlos-Wirtschaft“, Autor: Claus G. Schmalholz, in: „Enable“ 01/11
- Grundlagenbuch: Jeremy Hope, Robin Fraser, „Beyond Budgeting. Wie sich Manager aus der jährlichen Budgetierungsfalle befreien können" (204 Seiten, Schäffer-Poeschel, 39,95 Euro)