veröffentlichts am Donnerstag, 26.05.2011
Mehr E-Medien im Büro, mehr Risiken
- Das Telefonat zwischen zwei Menschen wird zur Rarität. Das verändert das Denken grundlegend.
- Wir alle haben 50 Stunden in der Woche, in denen wir produktiv arbeiten können. Wenn 25 für die Online-Welt draufgehen, leidet die Gesellschaft darunter.
- Wir werden gemeinsam einsam.
- Wir werden kleine 24-Stunden-Nachrichtensender, in denen es ständig etwas zu plappern geben muss.
Den negativen Folgen der Digitalisierung sollte jeder Unternehmer wie folgt entgegenwirken:
- Bringen Sie sich und Ihren Mitarbeitern das Filtern bei. Ziel: Den Zufluss von Informationen so managen, dass 80 Prozent der eintreffenden Menge abgezweigt und entsorgt wird, ohne dass dafür mehr als drei Wörter pro Nachricht gelesen werden müssen.
- Überdies gilt es, der Über-Simplifizierung entgegenzuwirken. E-Mail und Verwandte verändern die Art, wie kommuniziert wird. Da auf komplexe Fragen per Mail keine Antwort zu bekommen ist, werden schon die Fragen vereinfacht. Das begünstigt verkürztes Denken - gerade in Zeiten des Umbruchs ein hohes Risiko.
- Damit hängt zusammen: Nachwuchskräfte können die Bedeutung von "Suchen" und "Nachdenken" nicht auseinanderhalten, sagt Prof. Turkle. Google-Abfrage ist für sie der Weg zum Ergebnis. Hier sollte jedes Unternehmen im eigenen Interesse nachschulen und Analyse-Fähigkeiten bei diesen Mitarbeitern aufbauen.
Kontakt: Prof. Dr. Sherry Turkle. MIT, E-Mail: sturkle@media.mit.edu, sowie: "Die E-Mail erledigt uns", in: "Brandeins", 04/11