veröffentlichts am Dienstag, 05.02.2013
Nachhaltigkeit: Richten Sie auch Ihre PR am Megatrend Neo-Ökologie aus
Nachhaltigkeit ist also ein Parameter, an dem auch Ihr Unternehmen zukünftig gemessen wird und mit dem Sie sich in der Kommunikation positionieren und profilieren können. Verantwortlich wirtschaftende Unternehmer leisten nicht nur einen Beitrag für Gesellschaft und Umwelt, sondern auch zur eigenen Wettbewerbsfähigkeit und Umsatzgröße.
Sich als Unternehmen nachhaltig aufzustellen, kann natürlich nicht allein von der PR-Abteilung aus geschehen. Hier sind alle Unternehmensbereiche gleichermaßen gefordert. Schließlich hängt die Glaubwürdigkeit davon ab, wie sehr das Thema auch gelebt wird.
Aber es gibt in Ihrer Firma sicher schon Ansätze bei Produktthemen, bei Personalentscheidungen oder der Standortpolitik, die auf Nachhaltigkeit basieren. Nutzen Sie diese Ansätze für den Image- Transfer.
Ihr Weg zu einem verantwortungsvollen Unternehmen
Analysieren Sie die Aktivitäten in den verschiedenen Arbeitsbereichen, bündeln Sie deren Themen und clustern Sie diese für Ihre Kommunikationsmaßnahmen – alles unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit:- Standortfaktoren: soziales Engagement, Umweltschutz, Lobbyismus, Kooperationen
- Arbeitgebermarke: Ausbildungsbetrieb, Mitarbeiter als Innovationsmanager, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Gebäudemanagement: Ökobilanz des Gebäudes (Licht, Strom, Sanierung) und beim Flottenmanagement, Nutzung von Ökostrom, „grüne“ ITAusstattung
- Produkte/Dienstleistungen: Umweltschutz, Innovationsmanagement, Ökobilanz der Produktzyklen, lokale Nähe der Produktion / der Lieferanten, kurze Transportwege, umweltverträgliche Materialien, Auswahl der Partner und Lieferanten nach Kriterien der Nachhaltigkeit
Neo-Ökologie und interne PR
Wer nachhaltig denkt, handelt auch nachhaltig. So vielschichtig wie Ihre Mitarbeiter sind auch deren Ansichten über verantwortliches Handeln. Manche leben bereits danach, anderen ist das Thema kaum geläufig. Um Ihre Mitarbeiter auf Ihre Strategie einzuschwören, konfrontieren Sie sie immer wieder mit diesem Thema.1. Präsentieren Sie verantwortlich handelnde Mitarbeiter
Nachhaltiges Denken fängt im eigenen Unternehmen an. Würdigen Sie das Engagement der Mitarbeiter. Stellen Sie diejenigen im Intranet, am Schwarzen Brett und in der Mitarbeiterzeitung vor, die sich privat und im Unternehmen für mehr soziale Gerechtigkeit oder für umweltbewusstes Handeln einsetzen.2. Starten Sie einen Ideen-Wettbewerb
Loben Sie einen Preis aus für Mitarbeiter, die dem Unternehmen Ideen für nachhaltiges Handeln oder für Einsparungen unter ökologischen Gesichtspunkten liefern.Um den Mitarbeitern die Teilnahme schmackhaft zu machen, gibt es nicht nur Geld für umgesetzte Ideen, sondern auch einen Award für besonders engagierte und kreative Arbeitnehmer – unabhängig davon, ob die Idee im Unternehmen umgesetzt wird oder nicht.
- Der Award wird auf der nächsten Mitarbeiterversammlung von der Geschäftsleitung übergeben.
- Das Mitarbeiterbild mit dem Award hängt nicht nur für Beschäftigte, sondern auch für Kunden und Geschäftspartner gut sichtbar in der Lobby Ihres Unternehmens.
- Sie begleiten die Aktion mit passenden internen Kommunikationsinstrumenten.
3. Veranstalten Sie einen „Monat der erneuerbaren Energien“
Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, was Ihre Firma bereits jetzt unternimmt, um nachhaltig zu wirtschaften, zu produzieren und zu handeln.- Organisieren Sie eine Ausstellung zur Nachhaltigkeit. Beziehen Sie die Kantine und weitere Räumlichkeiten des Unternehmens als Ausstellungsfläche mit ein. Stellen Sie dort Schautafeln auf, die zeigen, was es heißt, „grün zu denken“, „grün zu arbeiten“ und „grün zu leben“. Die Kantine kann zusätzlich besonders CO2-neutrale Gerichte kochen, das heißt mit saisonalen Produkten aus der Region.
- Bieten Sie Workshops/Vorträge zur Thematik Nachhaltigkeit an – abseits der Unternehmensinformationen und mit konkreten Ratschlägen, wie man als Privatperson und im eigenen Haus nachhaltig leben kann. So erkennen die Mitarbeiter einen direkten Mehrwert.
- Eröffnen Sie Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit im Intranet.
4. Nachhaltiger Genuss Sie haben eine eigene Kantine? Dann stellen Sie diese auf „grün“ um.
- Nutzen Sie Lieferanten aus Ihrer Region, etwa für Fleisch, Gemüse, Obst, Mehl.
- Lassen Sie saisonal kochen.
- Geben Sie im Intranet und/oder in Ihrer Mitarbeiterzeitung Tipps für ökologisches Einkaufen, Rezepte der Saison, richtiges Lagern von Lebensmitteln.
- Lassen Sie den Küchenchef das „Grüne Gericht der Woche“ im Intranet anpreisen.
5. Nachhaltigkeit zum Lesen
Nutzen Sie Ihre Mitarbeiterzeitung und erweitern Sie sie um die Rubrik Nachhaltigkeit. Bündeln Sie dort Ihre relevanten Themen, und stellen Sie diese Ihren Mitarbeitern vor.Auch im Intranet können Sie eine eigene Rubrik zur Nachhaltigkeit eröffnen und diese nicht nur mit internen Informationen bestücken, sondern auch mit Tipps und Diskussionen.
Neo-Ökologie und Standort-PR
Nachhaltigkeit ist eine Lebenseinstellung. Wer hierzu nur einige Pressemeldungen veröffentlicht oder dem Thema eine extra Rubrik / einen Blog auf der Homepage widmet, der verankert das verantwortliche Handeln noch nicht in den Köpfen der Öffentlichkeit. Nutzen Sie deshalb das Thema Neo-Ökologie, um sich als nachhaltiger Partner und Arbeitgeber bei Stadt, Bevölkerung und Lokalpolitikern bekannt zu machen.Zeigen Sie soziale Verantwortung nicht nur für Ihre eigenen Mitarbeiter, sondern auch für die Menschen vor Ihrem Firmentor. Gibt es Mitarbeiter, die sich sozial engagieren? Die durch ihre Familie mit einer sozialen Einrichtung im Gespräch sind? Dann nutzen Sie diesen bereits bestehenden Kontakt, um sich eine geeignete Institution für Ihre Unterstützung auszusuchen.
- Engagieren Sie sich nicht nur mit Geld, sondern auch durch die Aktivität Ihres Unternehmens in den Einrichtungen in Ihrer Stadt. Zeigen Sie so Verantwortungsbewusstsein.
- Stellen Sie die Institution, die Sie unterstützen, in Ihren internen Medien vor. Laden Sie den Vorstand der Einrichtung oder auch deren Beschäftigte ein, um Ihren Mitarbeitern deren Arbeit nahezubringen.
- Lassen Sie Ihre Arbeitnehmer aktiv werden, indem Sie einen sozialen Tag für die Institution veranstalten und die Mitarbeiter dort helfen lassen.
- Planen Sie Ihr soziales Engagement übers Jahr, um Ihre Beschäftigten und Kunden kontinuierlich mit der Einrichtung in Kontakt zu bringen.
Umwelt-Talk im Unternehmen
Laden Sie Verbände, Geschäftsleute und Bürger zu einem Business-Talk in Ihre Firma ein – unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit:- Diskutieren Sie zu einem aktuellen gesellschafts- oder umweltpolitischen Thema.
- Treten Sie dabei nur als Gastgeber auf, nicht als Talkrunden-Teilnehmer. Denn Sie wollen die Plattform für einen intensiven Meinungsaustausch bieten, nicht aber Ihre Ansicht zu dieser Thematik kundtun.
- Etablieren Sie den Umwelt-Talk als festes Event in Ihrem Jahresplan.
Tag der offenen Tür
Nutzen Sie eine interne Ausstellung zur „Nachhaltigkeit“ für einen Tag der offenen Tür. Zeigen Sie Ihren Nachbarn und den Familien Ihrer Mitarbeiter, was es heißt, als Unternehmen nachhaltig zu agieren.- Veranstalten Sie „grüne Führungen“ durch Ihr Gebäude / Ihre Produktion.
- Richten Sie eine Experimentier-Ecke für Kinder zu „grünem Denken“ ein: Laden Sie dazu einen Experten ein, der mit den Kindern „grüne Experimente“ durchführt und ihnen zeigt, wie auch sie bereits verantwortlich handeln können.
- Verzaubern Sie Ihre Gäste mit einem regionalen Büffet aus biologisch angebauten Produkten in der Kantine.
Gut zu wissen
Wenn Sie Nachhaltigkeit ernst nehmen, können Sie sich auch an den entsprechenden Normen orientieren. Relevant für Sie sind vor allem die DIN ISO 26000 zum Nachhaltigkeitsmanagement und die DIN EN ISO 14001 zum Umweltmanagementsystem.Zentrale Handlungsfelder der DIN ISO 26000 im Kontext des Kernthemas Umwelt sind:
- Vermeidung oder Reduzierung der Umweltbelastung – zum Beispiel durch Schadstoffemissionen, durch Einleitungen in Gewässer, durch Lärm und Abfälle.
- Nachhaltige Nutzung von Ressourcen – durch den effizienten Verbrauch von Energie, Wasser und anderen Materialien, die nachhaltige Gestaltung der Produkte, den Einsatz erneuerbarer Ressourcen.
- Abschwächung des Klimawandels – durch die Minimierung von Treibhausgasemissionen.
- Umweltschutz, Artenvielfalt und Wiederherstellung natürlicher Lebensräume – durch den Einsatz für eine Wiederherstellung natürlicher Lebensräume und den Erhalt der Ökosysteme.
Fazit: Nutzen Sie 2013, um sich als Unternehmen nachhaltig zu positionieren. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihre Firma neu platzieren müssen. Erweitern Sie bereits vorhandenes Engagement und bringen Sie dies der Öffentlichkeit näher. Versuchen Sie, sowohl interne als auch externe PRMaßnahmen zu entwickeln, die Ihr nachhaltiges Image untermauern.
Die Mitarbeiter sind dabei Ihre Multiplikatoren in die Öffentlichkeit; sie sollten Ihr Engagement zum Thema Nachhaltigkeit kennen und mittragen. Senken Sie durch Energiesparmaßnahmen die Produktionskosten, motivieren Sie durch Ihr soziales Engagement
Ihre Mitarbeiter und festigen Sie das Image Ihres Unternehmens durch nachhaltiges Handeln. Erhöhen Sie so Ihre Wettbewerbsfähigkeit und sichern Sie letztlich dadurch den Erfolg Ihres Unternehmens.