veröffentlichts am Donnerstag, 21.01.2010
Neue Geschäftsmodelle: Geben Sie Kunden die Hoheit über ihre Zeit
Dem Kunden die Arbeit abnehmen.
Dream Dinners hilft dabei, ein Essen zuzubereiten. Ablauf: Kunden wählen im Internet ein Gericht aus; kurz darauf können sie in einer Filiale von Dream Dinners ein Paket abholen, in dem alle Zutaten, fertig geschnitten und portioniert, enthalten sind. Den Kunden werden so pro Monat ca. 20 Stunden erspart (www.dreamdinners.com).
Den Kaufvorgang beschleunigen.
Der USSupermarkt KMart hat in einigen Filialen so genannte Abhol-Center mit Autoschaltern eröffnet. Hier können die Kunden vorfahren und zuvor im Internet bestellte Waren in Empfang nehmen (siehe Ausgabe 03/2009, Seite 8).
Das Warten abkürzen.
Der Bio-Supermarkt Whole Foods hat in seinen Filialen in Manhatten ein neues Kassenmodell eingeführt. Kunden stellen sich an einer von drei zentralen Schlangen an; an deren Spitze werden die Wartenden vom Personal an eine der 30 Kassen verwiesen. Erfahrung: Die Wartezeit sinkt (www.wholefoods.com).
Selbstbedienung als Option anbieten.
„Niemand kauft sich einen Verlobungsring per Selbstbedienung“, lästerte die Schmuckbranche, als der Online-Händler Blue Nile vor einigen Jahren startete. Mittlerweile läuft das Geschäft mit Juwelen aus dem Netz gut. 70 Prozent der Umsätze entfallen auf Verlobungsringe (www.bluenile.com).
Diese 3 Werbeformen haben großes Zukunftspotenzial
1. Werbung, die vom Konsumenten lernt
Auf der Internet-Nachrichtenseite Digg können die Nutzer seit Neuestem über die Anzeigen abstimmen. Unter den Werbebannern ist ein grünes Häkchen bzw. ein rotes Kreuz eingeblendet. Klicken viele Nutzer das Kreuz an, wird die Werbung durch eine andere ersetzt. Erfahrung aus Tests: zwei bis drei Prozent der Konsumenten klicken auf Banner, wenn sie diese bewerten dürfen - deutlich mehr als bei herkömmlichen Internet-Anzeigen (Facebook und Reddit bieten eine ähnliche Funktion).Prognose des „TrendScanner”: Anzeigen mit Bewertungsfunktion werden sich durchsetzen. Das bedeutet: Überfalltaktiken (Banner sieht aus wie Viruswarnung) sind out, Originalität, Nähe zur Zielgruppe und Humor werden wichtiger.
2. Werbung im Web-Radio schalten
Die Ausgaben für Reklamespots im Programm vonInternet-Radiostationen sind im vergangenen Jahr um 12 Prozent
gestiegen (Quelle: SNL Kagan). Plus 20 Prozent in diesem
Jahr sind wahrscheinlich.
Prognose vom „TrendScanner”: Werbung im Web-Radio hat
Potenzial, bleibt aber zunächst eine Nischenform. Für das
Medium spricht: Radiowerbung wirkt - sogar wenn der
Hörer abgelenkt ist. Das hat eine Untersuchung der Berliner
Radiozentrale ergeben. 75 Prozent der dafür getesteten Spots
lösten beim Hörer einen Kaufimpuls aus, selbst wenn er mit
etwas anderem beschäftigt war (www.radiozentrale.de).
3. Gewinnspiel auf Facebook starten
Anlässlich der Eröffnung einer neuen Filiale in Malmö hat Ikea in dem sozialen Netzwerk Facebook ein Gewinnspiel gestartet. Der Filialleiter fotografierte im Laden einige Ausstellungsräume und stellte sie auf die Facebook-Seite der Filiale. Surfer, die als Erstes einen Kommentar an eines der virtuellen Möbelstücke hefteten (tagging), bekamen es geschenkt. Die Aktion sorgte weltweit für Aufsehen.Prognose des „TrendScanner”: Eine nette Idee, deren Neuigkeitswert sich jedoch schnell abnutzen wird. Großes Potenzial dagegen hat der Werbekanal an sich. Einen ausführlichen Artikel zu Reklame in sozialen Netzwerken lesen Sie in der kommenden Ausgabe.