veröffentlichts am Sonntag, 17.01.2010
Technologie-Telegramm
Warum wir in Zukunft (fast) keinen Müll mehr trennen müssen
Abfall nach Papier, Verpackungen und Restmüll zu sortieren, könnte bald überholt sein: In Zukunft wird es in Haushalten nur noch zwei Tonnen geben - eine für feuchte Abfälle (Essensreste etc.) und eine für trockene. Der Müll wird später beim Entsorger maschinell sortiert. In Trier testet das kommunale Entsorgungsunternehmen ART derzeit eine Anlage, die Rohstoffe automatisch aus dem Hausmüll herausfiltert. Während der Mensch bis zu 50 Prozent der Abfälle falsch trennt, entgehen der Maschine kaum Wertstoffe. Das spart Geld: ART hat ausgerechnet, dass die Anlage - bei flächendeckendem Einsatz - allein dem Raum Trier 100.000 Euro pro Jahr sparen könnte (Kontakt: ART, Maximilian Monzel, Tel: 0651/968 100, www.artgmbh-trier.de).Wenn die Drehtür den Strom erzeugt
In Zukunft wird jede Art menschlicher Aktivität genutzt, um Energie zu produzieren. Drei Beispiele zeigen, wie Micro Energy Generation funktioniert.- Am Bahnhof von Driebergen/Zeist (NL) sind die Drehtüren am Eingang mit Generatoren gekoppelt: So erzeugen die Fahrgäste einen Teil des Stroms für die Deckenbeleuchtung selbst (Hersteller der Tür: Boon Edam, www.boonedam.nl/gmbh).
- Eine Fernbedienung, die keine Batterien braucht, hat NEC vorgestellt. Es reicht, das Gerät ab und zu zu bewegen; die damit verbundene Erschütterung wandelt das Gerät in Strom um.
- Mit Stauseen lässt sich Energie erzeugen - warum nicht auch mit Abwasser? So lautet die Idee des Leipziger Ingenieurs Gerold Seyfarth. Er hat eine Turbine entwickelt, die in die Kanalisation eingebaut wird und dort den Fluss des Abwassers in Strom umwandelt. In der Stadt Zeitz südlich von Leipzig soll die patentierte Turbine jetzt getestet werden (Kontakt zu Seyfarth: www.river-energy.com; außerdem Artikel „Energie aus der Unterwelt“ in BrandEins 10/09).