veröffentlichts am Dienstag, 02.12.2008
Trends 2009:Wie Sie künftig die Kostenfallen des Outsourcing umgehen
Denn inzwischen zeigt sich: Es gibt gute Gründe, auf Outsourcing zu verzichten, auch wenn sich ein Dienstleister dafür anbietet und die Arbeit unbedingt übernehmen will. Gründe, die im Einzelfall gegen das Auslagern sprechen, sollten Sie ernst nehmen:
- Sie wollen die volle Kontrolle der Wertschöpfung. Sanofi-Aventis argumentiert so: Die eigene Produktion folgt so hohen Qualitätsstandards, dass außen stehende Zulieferer hier kaum mithalten könnten. Der Einzelhändler Lekkerland holt die Ware lieber selbst vom Lieferanten ab, weil er dadurch die interne Logistik besser steuern kann.
- Sie wollen eine starke Identifikation der Mitarbeiter gegenüber dem Kunden. Eigene Mitarbeiter sind die beste Quelle für Kundenbindung. Sie können Ihre Anliegen am besten vertreten.
- Sie wollen sich vor heimlichen Kosten des Outsourcing schützen. 57 % der auslagernden Unternehmen klagen über Kostensteigerungen, ermittelte eine Studie von Deloitte. Wichtig für Sie: Dienstleister kalkulieren für eigenen Gewinn und Vertrieb mit je 5 bis 10 % des Umsatzes. Dieses Geld können Sie auch selbst verdienen, wenn Sie nicht auslagern.
- Spätestens nach 2 bis 3 Jahren Outsourcing zahlen Sie überhöhte Preise. Die meisten Unternehmen übersehen diesen Punkt. Nur extreme Disziplin (Kostenkontrolle, regelmäßige Neu-Ausschreibung) kann Sie vor diesem Renditekiller schützen.
Einschätzung des „TrendScanner”: Der Handel macht es vor - und prüft Outsourcing-Aktivitäten kritisch. Nach Metro wollen auch Lekkerland, Rewe und Edeka ihre Beschaffungslogistik wieder selbst steuern. Zudem sagt eine Studie von McKinsey: Die Zeit, in der sich Produktivität durch Outsourcing steigern ließ, ist vorbei.