veröffentlichts am Donnerstag, 06.09.2007
Unternehmens-Aufkäufer aus Fernost richten die Betriebe neu aus
Inhaber aus Fernost gehen so vor, wenn sie ein westliches Unternehmen neu aufstellen:
- Ist ein Prozess arbeits-, aber wenig wissensintensiv, wird er nach Asien verlagert.
- In der Alten Welt verbleibt kapital- und wissensintensive Wertschöpfung.
- Bei hochwertigen Industriegütern und Markenprodukten ist die Fabrikation in der Alten Welt oft fester Bestandteil des Produktes. Hier bestehen keine Verlagerungsmöglichkeiten.
Beispiel: Das Victorinox Offiziersmesser aus der Schweiz würde seine Identität verlieren, würde es künftig aus einer Fabrik in Vietnam kommen. Die hohen Preise wären dann nicht mehr am Markt durchsetzbar.
- Dekonstruktion verstärkt die Cluster-Bildung, also das Aufkommen von spezialisierten Regionen. Für Deutschland interessant: Biotechnologie, Autozulieferer, Spezialmaschinenbau, hochwertige, langlebige Marken-Konsumgüter, F&E-Prozesse z. B. für Dieselmotoren, Umwelt-Technologien, Medizinprodukte.
- Prozesse, bei denen es auf höchste Zuverlässigkeit, Marktnähe, Versorgungssicherheit und schnelle Verfügbarkeit ankommt, werden von Unternehmens-Inhabern aus Fernost in Europa belassen.
Einschätzung des „TrendScanner”: Die Übernahmen aus Fernost werden eine ohnehin schon im Gang befindliche Entwicklung verstärken - jede Wertschöpfung sucht sich auf dem globalen Markt ihren günstigsten Ort.
Produktionskosten sind in diesem Zusammenhang wichtig, aber nicht das alleinige Entscheidungskriterium für die Standortwahl. Auch Image, Marke, Marktzugang und Kundennähe sind wichtig.