veröffentlichts am Donnerstag, 27.03.2008
Verschenk-Spiele stellen künftig den Werbemarkt auf den Kopf
Marketing, das gegen alle Marketing-Gesetze verstößt - diese Taktik wenden immer mehr Unternehmen an. Grund: 3.000 Werbebotschaften sieht ein Konsument pro Tag. In dieser Flut fällt nur noch auf, wer gegen den Strich bürstet. Weitere Beispiele für Marketing durch umgekehrte Psychologie:
4,8 Millionen Flaschen verkaufte Pepsi innerhalb weniger Woche von seiner neuen Geschmacksrichtung Ice Cucumber (Eis-Gurke) in Japan. Dann taten die Marketingmanager das Unfassbare: Sie stellten die Produktion ein. Begründung: 'Der Wert von Ice Cucumber liegt darin, dass es die Flaschen nicht mehr gibt.' Mit solchen Aktionen will Pepsi das Interesse an der Marke wachhalten.
Am Sonntagnachmittag wird im Wiener Gourmet- Restaurant 'Steireck' gegessen, was auf den Tisch kommt. Es gibt keine Karte, keine Auswahlmöglichkeiten. Die Küche serviert 'Rest-Essen', ein Menü, das tatsächlich aus den Resten im Kühlschrank gekocht wird. Die Idee stammt aus Japan: Hier gibt es schon länger so genannte Chef‘s-Choice-Restaurants ohne Speisekarte.
Einschätzung des „TrendScanner” : Anti-Marketing nutzt sich schnell ab. Die Kampagnen funktionieren auf Dauer nur, wenn nebenher das wachsende Bedürfnis nach Einfachheit befriedigt wird. Beispiele: Im Restaurant nichts auswählen zu müssen, spart Zeit. Abercrombie verzichtet nicht nur auf Schaufensterdeko, sondern auch auf Sonderangebote. Hier gibt es alle Kleidungsstücke - für die Branche untypisch - zum gleich bleibenden Festpreis.