veröffentlichts am Montag, 24.08.2015
Warum Crowdfunding kein Allheilmittel ist
- Die Summen sind klein. Bei der Mehrheit der Crowdfunding- Aktionen sammeln Künstler Geld ein, um Musik, einen Film oder ein Buch zu produzieren. Hier sind keine Unternehmer am Werk! Dazu eine Zahl: Auf Kickstarter haben bisher nur 30(!) Projekte die Marke von einer Million US-Dollar Startkapital geknackt. » Der Aufwand ist groß. Wer auf Kickstarter Investoren sucht, muss viel tun: eine Webseite programmieren, Videos drehen, ständig Fragen von Interessenten beantworten. Das verschlingt viel zeitliche und personelle Ressourcen.
- Nicht alle Geschäftsideen taugen für Crowdfunding. Die Geldgeber im Netz begeistern sich für alles, was sich schnell erschließt, wie ein Film oder ein Computerspiel. Doch viele Unternehmensideen, vor allem aus dem B2B-Umfeld, sind kompliziert und lassen sich nicht in einem 30-Sekunden-Clip auf YouTube erklären. Hier scheitert Crowdfunding aus einem einfachen Grund: Es findet sich keine interessierte Crowd.
- Crowdfunding eignet sich nur für Einzelprodukte. Ein erfolgreiches Unternehmen entsteht meist nicht auf einmal, mit einem einzigen Killer-Produkt, sondern ist das Ergebnis von jahrelanger Arbeit: Das erste Produkt scheitert, wird verändert, zusammen mit dem Kunden weiterentwickelt. All das funktioniert nicht, wenn das Kapital aus Crowdfunding stammt. Die Masse spekuliert darauf, dass das erste Produkt sofort einschlägt – Weiterentwicklungen lassen sich auf diesem Weg nicht finanzieren.
- Strenge gesetzliche Regeln. Lange Zeit herrschte auf dem Internetmarkt für Startkapital Wildwuchs. Deshalb haben die USA strenge Regeln für Crowdfunding eingeführt (Gründer müssen z. B. ihre Investoren offenlegen). Andere Länder werden dem Beispiel folgen. Das senkt die Attraktivität von Crowdfunding.