veröffentlichts am Samstag, 16.04.2011
Warum Wissensarbeiter bald weltweit Mangelware sind
Handelte die künftige Bundesregierung wie ein Unternehmen, müsste sie zunächst die Investitionen erhöhen, denn derzeit fährt der öffentliche Sektor auf Verschleiß. Obwohl der Staat 50 % Anteil an der Wirtschaftstätigkeit hat, stellt er nicht einmal 10 % der Investitionen. Deshalb sollte der Staats-Konsum zugunsten der Investitionen gesenkt werden, sagt der Ex-Bankier Bödecker in einem Beitrag für den „TrendScanner”. Das würde einen Aufschwung entfachen - denn auf Investition folgt Wachstum. Weitere Punkte auf seiner Agenda:
Die Nachfrage nach IT- und Hightech-Mitarbeitern wird weltweit steigen, sagt das McKinsey Global Institute. Die Verknappung ist weltweit bereits spürbar, besonders in den USA, wo schon von der Skilled Worker Shortage gesprochen wird.
Offshoring dient der entwickelten Welt als Ausweg. Arbeiten werden in diejenigen Länder verlegt, wo es noch reichlich Arbeitskräfte gibt. Freilich wird dieser Anreiz irgendwann zum Erliegen kommen: Die Löhne etwa der Destination Indien sind in den letzten 5 Jahren bereits um 50 bis 120 % gestiegen, je nach gefragter Qualifikation. Dieser rasante Anstieg wird weitergehen - so lange, bis die weltweiten Lohnunterschiede etwa für IT-Worker nicht mehr bestehen. Dann werden diese Qualifikationen überall gleich knapp sein.