veröffentlichts am Donnerstag, 14.02.2008
Wie Anti-Marketing künftig für Aufmerksamkeit sorgt
Marketing, das gegen alle Marketing-Gesetze verstößt - diese Taktik wenden immer mehr Unternehmen an. Grund: 3.000 Werbebotschaften sieht ein Konsument pro Tag. In dieser Flut fällt nur noch auf, wer gegen den Strich bürstet. Weitere Beispiele für Marketing durch umgekehrte Psychologie:
- 4,8 Millionen Flaschen verkaufte Pepsi innerhalb weniger Woche von seiner neuen Geschmacksrichtung Ice Cucumber (Eis-Gurke) in Japan. Dann taten die Marketingmanager das Unfassbare: Sie stellten die Produktion ein. Begründung: 'Der Wert von Ice Cucumber liegt darin, dass es die Flaschen nicht mehr gibt.' Mit solchen Aktionen will Pepsi das Interesse an der Marke wachhalten.
- Am Sonntagnachmittag wird im Wiener Gourmet- Restaurant 'Steireck' gegessen, was auf den Tisch kommt. Es gibt keine Karte, keine Auswahlmöglichkeiten. Die Küche serviert 'Rest-Essen', ein Menü, das tatsächlich aus den Resten im Kühlschrank gekocht wird. Die Idee stammt aus Japan: Hier gibt es schon länger so genannte Chef‘s-Choice-Restaurants ohne Speisekarte.
Einschätzung des „TrendScanner” : Anti-Marketing nutzt sich schnell ab. Die Kampagnen funktionieren auf Dauer nur, wenn nebenher das wachsende Bedürfnis nach Einfachheit befriedigt wird. Beispiele: Im Restaurant nichts auswählen zu müssen, spart Zeit. Abercrombie verzichtet nicht nur auf Schaufensterdeko, sondern auch auf Sonderangebote. Hier gibt es alle Kleidungsstücke - für die Branche untypisch - zum gleich bleibenden Festpreis.