veröffentlichts am Donnerstag, 18.10.2007
Wie die Alterung auf dem Land neue Servicemärkte schafft
Der „TrendScanner” zeigt, was Bürger und Unternehmen erwartet, die in den ländlichen Regionen mit sinkender Bevölkerung (etwa Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hunsrück/Eifel, Pfälzer Wald) leben:
- Mobile Dienstleister erleben einen Aufschwung. Der rollende Lebensmittelladen fährt die Schrumpfdörfer 2-mal die Woche an, ebenso der Bäcker auf Rädern und der in einem Bus untergebrachte Bankschalter. Schulen werden geschlossen, Gymnasien stehen nur noch an wenigen, zentralen Orten zur Verfügung. Teleunterricht für Grundschüler gewinnt ebenso wie Internate. Kinofilme werden mit dem Beamer im Hinterzimmer des Gasthauses gezeigt.
- Bürgermeister verschenken Häuser an Ansiedlungswillige. Statt des von der Stadt bezahlten Linienbusses gibt es einen Bürgerbus, der von ehrenamtlichen Freiwilligen gefahren wird. Arztpraxen stehen leer; die von der Krankenschwester 2-mal in der Woche betriebene Gesundheitsstation und der Arzt, der sein Sprechzimmer in ein Wohnmobil verlegt hat, stellen die medizinische Versorgung der Landbevölkerung sicher.
- Kleinstädte profilieren sich mit besonderem Komfort als Wohnort für mobil gebliebene Senioren, Handwerker lassen sich umschulen, damit sie Häuser und Apartments für das altersgerechte Wohnen umbauen können.
Einschätzung des „TrendScanner”: Rechnen Sie bei Marketing- und Investitionsplänen mit einer zweigeteilten Einwohnerschaft: Das Durchschnittsalter in ländlichen Regionen liegt bei 42 Jahren (steigend), in den Städten bei Mitte 30. Nutzen Sie zudem die Chancen neuer Nachfrageformate.