veröffentlichts am Montag, 31.08.2015
Wie sich der Bankenmarkt verändert – und was Sie als Firmenkunde erwartet
- Überkapazitäten und schwache Profitabilität prägen den Bankmarkt. Folge: weitere Fusionen und Übernahmen, ruinöse Konkurrenz und der Versuch, von Anlegern höhere Erträge zu erwirtschaften (z. B. durch Negativzins, höhere Gebühren).
- Bankangebote von Nichtbanken. Was Uber für die Taxibranche oder AirBnB für die Hotellerie, sind PayPal und Seed- match für die Finanzindustrie. Neulinge, alles Nichtbanken, holen sich größere Teile des klassichen Bankgeschäfts und prägen neue, innovative Dienstleistungsformate.
- De-Branding, Marken verschwinden. Als Folge des Kostendrucks werden persönliche Kundenbeziehungen reduziert und in digtale Selbstbedienung überführt. Das verringert die Bindekraft der Bank-Marken und macht sie austauschbar.
- Hehlerimage durch Selbstbeschädigung. Seit der Finanzkrise 2009 fügt die Branche ihrem einst guten Image immer weitere Kratzer zu. Beispiele: Marktführer Deutsche Bank, einst Tempel geldwirtschaftlicher Tugend, plagt jede Woche ein neuer Compliance-Skandal. Die Sparkasse KölnBonn, eine der Branchengrößen, wurde durch jahrelange Günstlingswirtschaft und Nepotismus zum Sanierungsfall.
So sichern Sie Ihre Bankbeziehung ab
- Unterhalten Sie zwei Bankverbindungen: mindestens – und sei Ihre Verbindung zu einer „Hausbank“ noch so gut!
- Jahrzehntelange gegenseitige Treue zählt nichts mehr – selbst bei guter Bonität Ihrerseits. Wenn die Bank die Strategie wechselt, kann es sein, dass Ihr Kundenstatus von „Premium“ zu „unwichtig“ herabgestuft wird.
- Rechnen Sie mit irrationalem Verhalten, Banken ändern ihre Strategie scheinbar im Quartalsrhythmus. Ein „Jetzt rein ins Mittelstandsgeschäft“ wird schnell abgelöst durch „Nur noch Konsortial- und Investmentgeschäft“ oder „Wir sind die Privatkundenbank“. Folge: Heute ist Ihr Unternehmen noch geschätzter Kunde – morgen wird es aussortiert