veröffentlichts am Mittwoch, 03.12.2008
Wunschliste fürs Handy: Wie der Mobiltelefon-Markt sich weiter fragmentiert
Während die erste Frage leichter zu beantworten ist, beißen sich an der zweiten die Berater der Netzbetreiber die Zähne aus. Die Fakten: In Fragen des Mobiltelefons gibt es eine Schere zwischen Jung und Alt, Uni-Abschluss oder nicht, Ost- und Westdeutschland. So besitzen 93 % der 14- bis 34-Jährigen ein Handy, jedoch nur 31 % der über 65-Jährigen.
Abiturienten und Universitätsabsolventen gehören zu 85 % zu den mobilen Telefonierern, Menschen mit Hauptschulabschluss nur zu 55 %. Zudem liegt die Zahl der westdeutschen Handy-Besitzer mit 72 % noch ein wenig höher als die der ostdeutschen mit 69 %, ermittelten die Marktforscher von Marplan.
Mit der Frage nach den Bedürfnissen der potenziellen Handy-Käufer beschäftigte man sich hingegen am Institut für Mobile Marketing in Münster.
Zu den essenziellen Kaufkriterien gehören:
- niedriger Gesamtangebotspreis oder das Wunschmodell
- Eigenschaften des Handys (dazu zählen einfache Menüführung, integrierte Kamera, hohe Speicherkapazität, großes Display)
- Vertrag: keine Grundgebühr, kein Mindestumsatz, günstiger Minutenpreis
- Service: Beratung, Reparaturservice, Leihgeräte, Nachkaufbetreuung
Zu den abkömmlichen Kaufkriterien zählen hingegen:
- allgemeine Kriterien wie bestimmter Hersteller / bestimmte Marke, Tarifgestaltung, bestimmter Netzbetreiber
- Eigenschaften des Handys wie UMTS oder Bluetooth
- Vertrag: Laufzeit, Abrechnungstakt der Gespräche, Incentives wie Bargeld oder Reisegutscheine
Die Markenfrage von Netzbetreibern oder Modellherstellern ist demnach weniger relevant als die Frage nach dem Gesamtpreis. Und lediglich die jungen Noch-nicht-Nutzer interessieren sich für technische Finessen. Die Mehrheit der bei dieser Studie Befragten wünschen sich ausdrücklich eine simple Menüführung. Und auch wer auf ein bestimmtes Gerät Wert legt, holt sich gerne einen langfristigen Vertrag mit einem subventionierten Handy, legt jedoch zum Telefonieren die Billig-SIM-Karte ein.
Zukunftsletter-Fazit: Keine Zeit zum Ausruhen also für Mobilfunk-Anbieter: Denn die Verträge im Mobilfunk werden sich aus diesem Grund in Zukunft weiter ausdifferenzieren lassen müssen.